liebe mitstreiter_innen der koalition der freien szene,
die letzten gespräche mit dem parteivorsitzenden der spd, jan stöß, mit dem vorsitzenden des kulturausschusses, frank jahnke (spd), mit brigitte lange (spd) und mit den cdu politikern stefan schlede und christian goiny (florian graf konnte nicht kommen weil er vater wurde), susanne kitschun (spd) haben wie immer sympathie für die freie szene gezeigt. aber auch immer wieder sehr deutlich gezeigt, dass in absehbarer zeit kein einziger zusätzlicher cent für die freie szene budgetiert werden wird.
wir stehen vor der fatalen situation, dass die tarifsteigerungen in den opern eine erhöhung des kulturhaushaltes um 8% (ca € 15 mio) – trotz schuldenbremse bei 0,3% – im doppelhaushalt 2014/2015 notwendig machen wird. das wird wahrscheinlich – mit oder ohne city tax – realisiert werden, es sei ja seit langem vertraglich so vereinbart. eine weitere anhebung des kulturhaushaltes scheint also in dem jetzt anstehenden doppelhaushalt nicht mehr möglich zu sein. und zweimal hintereinander, also auch 2016/2017, wird es ebenfalls keine so starke anhebung des kulturhaushaltes geben. die tarifsteigerungen blockieren also für die nächsten fünf jahre jeden spielraum für die freie szene! es dreht sich nicht darum nun gegen die opern zu sprechen. aber jetzt wird entschieden, was für jahre hinaus fördert oder blockiert.
wir sind alle in unseren eigenen projekten. klasse, wenn sie laufen. viel erfolg an die, die gerade anträge schreiben. wenn wir es jetzt aber nicht schaffen unseren blick über den tellerrand zu heben, brauchen wir uns in ein, zwei oder drei jahren, wenn mieten noch teurer und räume und probenmöglichkeiten noch seltener geworden sind, auch nicht zu beklagen. wie ärgerlich, dass sich bisher lediglich ca 1700 unterschriften bei dem letzten offenen brief von haben und brauchen befinden! ich weiß tatsächlich nicht, ob nur die abgeordneten nicht kapieren, dass hier das wahrscheinlich weltweit größte kunstprojekt, die internationale freie szene aller künste in berlin, gerade zu ende zu gehen droht, oder ob das nicht auch bei den akteuren in der freien szene eine sehr weitverbreitete kurz sicht ist.
und:
alle politiker haben im grunde dasselbe gesagt,….was in busfahrten, touren der freien Szene, einladungen etc. münden sollte. sie wissen nicht , was freie szene ist! welche orte, welche menschen, welche gesichter, welche arbeit damit verbunden sind. ladet die abgeordneten zu euch ein, zu den orten, die dann bald nicht mehr da sind!!!! macht ihnen bekannt, was ihr macht! bald sind bundestagswahlen, da werden selbst lokale politiker etwas sensibler.
es ist auch unwahrscheinlich, dass die city tax in 2013 noch eingeführt wird. sie wird wahrscheinlich erst 2014 kommen wenn sie überhaupt kommt – und wird dann von klagen überzogen werden. auch da wird sich kein neuer spielraum für die freie szene ergeben.
es sei denn, wir fordern ihn so laut ein, dass im abgeordnetenhaus nicht anders entschieden werden kann. öffentlicher druck kann bewegen! wir müssen nicht mehr nur dicke bretter bohren, wir müssen durch die wand!
daher machen wir die kampagne.
arbeitstitel: „bye bye berlin?“
wir wollen allen orten, gruppen, kollektiven räumen und spielstätten der freien szene vorschlagen, unter dieser fragestellung zu eröffnen. ende september wird es dann eine sehr große aktion geben, die möglichst international ausreicht. für die orte, gruppen, kollektive, räume und spielstätten wird es am 19.06. ein gesondertes treffen geben; zu den terminen, siehe unten.
zusätzlich sollen ab dem 23.08. aktionen im öffentlichen raum stattfinden. und ende september soll die gesamte kampagne in eine große, möglichst internationalen aktion münden.
das wird alles nur funktionieren, wenn wir alle zusammen diesen öffentlichen druck erzeugen. jeder aus der freien szene kann sich daran beteiligen. mit vielen klugen charmanten, heftigen, invasiven, überraschenden und hoffentlich sehr störenden aktionen können wir die presse damit füttern und dadurch eine möglichst große breite aufmerksamkeit erregen. immer wieder wurde uns von den politikern die ernst busch aktion genannt, oder das was an der east side gallery geschehen ist. offensichtlich scheint politik nur durch öffentlichen druck zu bewegen sein.
für die kampagne wird es orientierungstreffen geben und es gibt bereits aktionsteams an denen ihr euch beteiligen könnt.
dazu folgende termine:
dienstag 04.06.2013, 17h30, werksatt, emser straße 124 orientierungstreffen (bitte um rückmeldung an kampagne@koalition-der-freien-szene-berlin.de, damit wir dem platzbedarf entsprechen können)
montag 10.06.2013, 17h30, werkstatt, emser straße 124, kampagnenvorstellung (bitte um rückmeldung an kampagne@koalition-der-freien-szene-berlin.de, damit wir dem platzbedarf entsprechen können)
aktionsteam störungen:
mittwochs 5.6., 12.6., 26.6., 17h30h – 19h30 in der NGBK, oranienstraße 25 (bitte um rückmeldung an kampagne@koalition-der-freien-szene-berlin.de, damit wir dem platzbedarf entsprechen können)
kommt mit ideen zu aktionen und denkt immer auch daran, wie sie umzusetzen sind.
aktionsteam reisebüro:
mittwochs 05.06., 12.06., 26.06, 16h00 heimathafen, karl-marx-straße 141 (bitte um rückmeldung an kampagne@koalition-der-freien-szene-berlin.de, damit wir dem platzbedarf entsprechen können)
termin zur spielzeiteröffnung:
mittwoch 19.06. 15h00, sophiensaele, sophienstraße 18 (bitte um rückmeldung an kampagne@koalition-der-freien-szene-berlin.de, damit wir dem platzbedarf entsprechen können)
hier gibt es auch die möglichkeit sich für den newsletter einzutragen.
schreibt an kampagne@koalition-der-freien-szene-berlin.de wenn ihr fragen habt, kommt.